Aktuelles: Unruhe[n] in Europa

      Aktuelles: Unruhe[n] in Europa

      ESM in Kraft getreten - Unruhe[n] in Europa


      Ab heute herrscht der ESM [geolitico.de]
      Der ESM nimmt das Geld der Bürger, und die Frierenden und Hungernden in Griechenland, Portugal und Spanien sollen weiter sparen. Trotzdem glauben die Politiker, sie hätten alles richtig gemacht.
      Um 15 Uhr am heutigen Tag wird sich Europa entscheidend verändern, denn heute machen die Finanzminister der Euro-Länder den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zur weltweit mächtigsten Finanzinstitution.
      Wie einst die weltweit größten Banken gegen Ende der Weimarer Republik zur Regelung der deutschen Reparationszahlungen die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel schufen, so schaffen Banken und Politik heute den ESM als Herrschaftsinstrument über die europäischen Finanzen. Über den ESM greifen sie ein in die nationalen Haushaltsrechte, diktieren Sparvorgaben und Schuldzahlungen, hebeln also de facto die Demokratie aus. Dieser Tag ist ein wahrhaft historischer für das Euro-Europa.
      [...]



      Nach den [z. T. andauernden] Massenprotesten und [General]Streiks in Spanien, Griechenland, Portugal (u. a.) und dem Inkrafttreten des ESM rüstet sich die Schweizer Armee nun für bessere Grenzsicherung [Anm.: u. vll. auch für zukünftige Beteiligungen an NATO-Kriegseinsätzen trotz ihres besonderen Status):

      Schweizer Armee bereitet sich auf Unruhen in Europa vor [Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 7.10.12]
      Die Schweizer Armee erwartet eine dramatische Eskalation der Lage in EU-Krisenstaaten mit Auswirkungen auf die Sicherheit der Schweiz. Dies berichtet die Schweizer Zeitung Sonntag. Der Grund: Wegen der vielfachen Sparmaßnahmen werden die Armeen in den südeuropäischen Euro-Staaten geschwächt. Dadurch bleibe die Modernisierung der Nachbararmeen auf der Strecke. Dadurch wären die Armeen geschwächt, die Staaten Europas werden erpressbar. Der schweizerische Verteidigungsminister Ueli Maurer sagte dem Sonntag zufolge auf einer Tagung: „Ich schließe nicht aus, dass wir in den nächsten Jahren die Armee brauchen.“

      [...] 100.000 Soldaten, 5 Milliarden Militärbudget und der Kampfjet Gripen sind zur Verteidigung der Eidgenossen eingeplant. Gegen potentielle Unruhen, Demonstrationen und Flüchtlingsströmen aus den umliegenden europäischen Nachbarländern, haben die 2000 höchsten Offiziere mit dem Manöver „Stabilo Due“ schon einmal vorgesorgt. So plant Armeechef André Blattmann mit vier Militärpolizei-Bataillonen und insgesamt 1600 Mann die vier Landesteile an den Grenzen abzusichern.
      Auch in der BRD werden Milliarden für den Bau einer modernen Stadt als Truppenübungsplatz ausgegeben, um Aufruhrbekämpfung durch die Armee zu trainieren. (Videos, TV-Dokus und die Ausschreibungen zum Bau sind leicht im Netz zu finden.)


      Passend dazu gibt's wieder Meldungen aus Brüssel von Ratspräsident Van Rompuy, wie man die Bürger besser beteiligt. Wozu gab's schließlich den Zensus? ;> Vor dem Hintergrund der fast gleichzeitig veröffentlichten Studie des Bundes der Steuerzahler (BdSt) zum Ausmaß der Verschwendung öffentlicher Gelder musste der Vorstoß von Ursula von der Leyen (CDU) wie Hohn klingen. Eine der Schlußfolgerungen der Arbeitsministerin aus ihrem „Armuts- und Reichtumsbericht“ lautet: Der Staat hat zu wenig Geld, wohlhabende Privatleute haben dagegen zu viel. Daher müsse nach Wegen gesucht werden, wie das Geld der Privaten für öffentliche Aufgaben besser „herangezogen“ werden könne. Ziel sind sicherlich "Mittelschicht" (die bei Leyens Bericht wohlweißlich nicht erwähnt wird) und Mittelstand, keineswegs die reiche Oberschicht... - Oder die Pläne zur anstehenden Bundestagswahl von der SPD:
      Zur besseren Erfassung des Reichtums sollen nach SPD-Plänen die Banken verpflichtet werden, „Wert und Umfang der im Gewahrsam befindlichen Vermögensgegenstände ab 50.000 Euro“ zu melden. Das bedeutet: Auch Schließfächer sind nicht mehr sicher.

      Der Zusammenhang ist einfach: Je mehr der Staat seine Schulden mit der Aufnahme von neuen Schulden durch die Notenpresse bekämpft, desto verzweifelter wird er das Geld bei seinen „Bürgen“ (Bürgern) eintreiben. Vergessen Sie diesbezüglich nie den Spruch des Deutschen Bankiers Carl Fürstenberg: „Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat pleite, sondern seine Bürger.“
      Mehr: Jetzt gehts an die Schließfächer [MMnews.de, 7.10.12]
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      Saxxon schrieb:

      Dieser Tag ist ein wahrhaft historischer für das Euro-Europa.
      [...]
      Das Direktorium seitens Österreichs sieht übrigens so aus:
      Ex-Musiker und Ex-Journalist, sicher die Idealbesetzung. Böse Zungen behaupten, eine Zimmerpflanze des Finanzministeriums unterlag bei der Auswahl hauchdünn.

      de.wikipedia.org/wiki/Maria_Fekter
      Aufgrund des Tätigkeitsbereichs ihres Unternehmens (Schotter; ugs. auch Geld) wird sie in den Medien gelegentlich auch als „Schottermitzi“ (Mitzi ugs. für Maria; auch Katze) bezeichnet.


      Im Rahmen einer EU-Krisensitzung zur Schuldenkrise am 13. Juli 2011 meinte Fekter: „Die Zeit, die wir uns gegeben haben, ist shortly. Und auf Ihre Frage, was das heißt, sage ich Ihnen: shortly, without von delay“. Im Dezember 2011 wurde „shortly, without von delay“ zu Österreichs „Spruch des Jahres 2011“ gewählt. Die Jury sah ihn als „symptomatisch für die Überforderung von europäischen Politikern in der komplexen wirtschaftlichen Situation, in der sich die EU derzeit befindet“ an.


      Die Bankster dürften jetzt viel Spaß haben und die Champagnerkorken gehörig knallen lassen...



      [Am Vorabend des Besuchs von Angela Merkel protestierten tausende Griechen gegen die deutsche Bundeskanzlerin und gegen die von der EU verordneten Sparpläne.]


      Merkel hat gewiß auch viel Vergnügen in Athen, wo Versammlungsverbot, Scharfschützen, tausende Polizisten und Geheimagenten Attacken gegen sie am "Tag des Zorns" verhindern sollen. Einige Demonstranten tragen Plakate mit Aufschriften wie "Nein zum Vierten Reich" oder "Sie sind nicht willkommen".




      Die EZB fordert in der Eurozone derweil, daß die Löhne weiter gesenkt werden müssen. Lohnsenkungen sind der Zentralbank zufolge das wichtigste Instrument gegen die Krise. „Eine flexible Reaktion der Löhne sollte Priorität auf den Arbeitsmärkten der Eurozone haben. Dadurch würde die notwendige sektorale Umverteilung und die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen und Senkung der Arbeitslosigkeit erreicht“, schreiben die Analysten der EZB.
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      (Handelsblatt)
      +++12:29+++ Erste Zusammenstöße in Athen: Demonstranten versuchen, im Norden der Stadt die Mesogeion-Straße zu blockieren, eine der möglichen Routen, auf denen die Kanzlerin ins Regierungsviertel fahren wird. Die Demonstranten sind Bedienstete eines Krankenhauses, die nach eigenen Angaben seit Monaten nicht bezahlt werden. Die Polizei setzt Reizgas ein, um die Fahrbahn zu räumen.

      +++12:33+++ Das Netz ist bissig: Fake-Account @Merkel_CDU („Ich bin die erste volksnahe und biologisch voll abbaubare Bundeskanzlerin.“) zwitschert: „Nein, ich habe keine Angst in #Griechenland. Die #Griechen sind mittlerweile so pleite, dass sie sich keine scharfe Munition leisten können.“

      +++12:56+++ Die Autobahnen in die Innenstadt sind leergefegt. Für die Fahrt der Kanzlerin wurde der Verkehr komplett lahmgelegt. Im Konvoi fahren rund 30 Fahrzeuge. In regelmäßigen Abstand stehen am Fahrbahnrand Sicherheitskräfte.









      Die zehntausenden athener Demonstranten (Livestream) wunderten sich laut Postillon, daß Angela weder Bärtchen noch Uniform trägt...


      [Hat Merkel ihre Uniform zu Hause vergessen?]



      *Deutsches Lied

      Sie sprechen wieder von großen Zeiten
      (Anna, weine nicht)
      Der Krämer wird uns ankreiden.

      Sie sprechen wieder von Ehre
      (Anna, weine nicht)
      Da ist nichts im Schrank, was zu holen wäre.

      Sie sprechen wieder vom Siegen
      (Anna, weine nicht)
      Sie werden mich schon nicht kriegen.

      Es ziehen die Heere
      (Anna, weine nicht)
      Wenn ich wiederkehre
      Kehr ich unter andern Fahnen wieder.


      Dieses Gedicht von Brecht ist auch die Grundlage eines griechischen Liedes mit dem Titel “Anna min klais“.
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      Weil der ESM-Spaß noch nicht komplett ist,

      malt der als Geier (oder "Schwarzer Schwan") bekannte IWF, wie mittlerweile im Quartalstakt üblich noch schwärzere Zukunftsbilder, widerspricht seinen eigenen Prognosen und fordert nun: Deutschland muss Banken in Südeuropa retten, sonst zerbricht der Euro
      Weil die Sparmaßnahmen in Südeuropa auf immer erbitterteren Widerstand treffen, soll jetzt endlich Deutschland zur Kasse gebeten werden: Deutschland soll seinen Widerstand gegen eine Bankenunion aufgeben, und den Europäern über die gemeinsame Einlagensicherung den Zugriff auf die deutschen Sparbücher[sic] gewähren.
      Warum fordert man eigentlich nicht gleich einen konkreten Reallohnverzicht und Direktüberweisung an die mißwirtschaftenden Bankenkartelle?

      Außerdem soll Deutschland seinen Widerstand gegen den Einsatz von ESM und EFSF für die direkte Bankenrettung aufgeben.

      ...
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      Saxxon schrieb:

      Die EZB fordert in der Eurozone derweil, daß die Löhne weiter gesenkt werden müssen. Lohnsenkungen sind der Zentralbank zufolge das wichtigste Instrument gegen die Krise. „Eine flexible Reaktion der Löhne sollte Priorität auf den Arbeitsmärkten der Eurozone haben. Dadurch würde die notwendige sektorale Umverteilung und die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen und Senkung der Arbeitslosigkeit erreicht“, schreiben die Analysten der EZB.


      Ich bin auch dafür das alle in der EZB und in den Parlamenten incl. EU-Parlament (dort sowieso) sofort auf einen Mindestlohn ohnwe weitere Zulagen gesetzt werden. Frage mich nur wenn sie das bei anderen fordern warum sie es nicht bei sich schon längst als "Vorbild" gemacht haben. 8o Eu-Parlamentarierer erhalten übrigens monatlich mehr Gehalt als BK Merkel

      Statt dessen dieses: Wie EU Abgeordnete absahnen
      Rechtschreibfehler sind gewollt - nicht zufällig!
      *07*
      Mit gutem Beispiel vorangehen stünde ihnen schon lange gut, aber das wäre auch nur symbolisch und ein Tropfen auf den heißen Stein. Abgesehen davon profitiert diese Kaste doch sowieso von Aufsichtsratsvergütungen und vom Handaufhalten, weswegen die das auch nicht jucken würde, wenn sie nur Spesen bekämen... :thumbdown: Wenn die über mehrere Ecken, gerade noch halbwegs demokratisch gewählten EU-Parlamentarier dann auch noch etwas zu sagen hätten... Aber die Gesetzgebung kommt schließlich vom nicht gewählten EU-Rat und nicht vom Parlament, das mit seinen künstlichen Europa-Parteien nur Abnick- und Lobbyfunktion hat! An der Stelle noch einmal der Fingerzeig auf obige Zimmerpflanze. ^^ Die EZB paßt aber nun garnicht in diese Rechnung. Die Gehälter und Boni bestimmt eine Privatbank mit Hauptsitz in Frankfurt am Main immer noch selbst. Man sollte auch nie vergessen, daß es ja eben genau diese Leute, waren, die dieses System erfunden und kreiert haben und die es auch beliebig und nach eigenem Gutdünken lenken können.

      Das Bild "Angela, weine nicht" find ich mal Oberklasse! *respekt*
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      Und schon hat der Chef der ÖVP Vizekanzler Michael Spindelegger den Ball aufgegriffen und schlägt vor:

      Firmen soll es laut diesen Vorschlägen aus der Expertenrunde der schwarzen Bundespartei ermöglich werden, durch Betriebsvereinbarungen ihre Mitarbeiter auch unterhalb der Kollektivverträge zu bezahlen (Meldung ORF)

      Da sind sie dann mindestens bei uns so schnell wie in Deutschland ;(

      Allerdings kann damit nicht einmal der Parteieigene ÖAAB und die Wirtschaftsbündler (ÖVP) mit diesem Vorschlag etwas anfangen

      ÖAAB-Chef Stöckl mit klarer Ansage (ORF)
      Diesen Vorschlag aus der Expertengruppe hält der Salzburger ÖAAB-Obmann Christian Stöckl (auch Bürgermeister von Hallein) für kein gutes Zukunftsrezept: „Kollektivverträge sind entstanden aus der guten Zusammenarbeit in der Sozialpartnerschaft. Diese soll nicht ausgehebelt werden. Das dient unserer Gesellschaft sicher nicht. Wir sollten diese bewährten Strukturen erhalten.“

      Aber man sieht wie schnell da die Regierungen handeln können. Nur wenn Entlastungen gemacht werden sollen, dann dauert es Jahre bis überhaupt einer eine Idee hat :D
      Rechtschreibfehler sind gewollt - nicht zufällig!
      *07*
      Ja, sowas geht ratzfatz... Mal sehen, ob - wenn sie dann genauso viel wie die Griechen verdienen [sollen] - die Stammtisch-Schmäher immer noch kleingeistig auf deren [Rentenbeitragshöhe und] Renteneintrittsalter schimpfen. Es wird auf jeden Fall ALLE treffen, auch wir werden nicht verschont bleiben.

      Man hätte sich Island als Vorbild nehmen können, wie €uro-Europa die Krise hätte meistern können: Die mißwirtschaftenden Banken einfach bankrott gehen lassen, statt eine gesamte Staatengemeinschaft zu ruinieren, um die Bankster mit milliardenschweren Rettungspakten auch noch zu belohnen und zu motivieren genau so weiterzumachen. Diese ruinöse Politik ist jedoch exakt so gewollt ist und solange das Volk ALLES hinnimmt...


      Aktueller Kommentar: Contest der Blindschleichen: Der IWF brilliert
      Herbsttagung des IWF : Europa und USA bremsen Weltkonjunktur
      Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Regierungen in Europa und den USA als globale Wachstumsbremsen kritisiert. IWF-Chefökonom Olivier Blanchard drängt die Finanzminister der Euro-Zone und ihren US-Amtskollegen Timothy Geithner, ihre Probleme beherzter anzugehen, um die weitere Ansteckung anderer Weltregionen zu vermeiden.

      Die Brillanz dieser Feststellung sollte in Bronze gegossen werden. Wenn zwei Wirtschaftsgebiete (USA und Europa), die gemeinsam fast 50% des Welt-BIP stellen, also in der Rezession ersaufen, steckt das den Rest der Welt mit an. Diese Erkenntnis ist fast einen Wissenspreis wert! Mit dem zweiten Teil der Aussage wird nun die Sahnehaube platziert. Man müsse die Probleme beherzter angehen, so die saloppe Aussage?!?

      Deutsche Wirtschaftsnachrichten (siehe oben) dazu:
      Abgesehen davon, daß diese falschen Prognosen ein grundsätzlich inakzeptables Gebaren darstellen (wie auch Wissenschaftler seit langem beklagen – hier): Die genaue Absicht der schlechten Zahlen erschließt sich, wenn man die konkreten Forderungen im nun vorgelegten IWF-Stabilitätsbericht liest: Der IWF schreibt, nur eine politische Union in Europa könne den Untergang verhindern.
      (Hier sollte man vielleicht zwischen den Zeilen lesen(!))

      oder auch: Harvard-Ökonom: Falsche IWF-Prognosen treiben Griechenland in Richtung Crash
      Alle technokratischen Pläne, Wirtschaftsprozesse zentralistisch über globale Institutionen zu steuern, scheitern früher oder später. Sie können nur dazu dienen, das Problem vor sich herzuschieben (“kick the can down the road”) – um das Ende mit Schrecken nur noch drastischer ausfallen zu lassen.
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      Schlag auf Schlag

      *peitsche*

      Herbstgutachten: Forscher warnen vor Inflation
      Deutsche Ökonomen warnen davor, dass sich die Inflationsrate in den kommenden Jahren verdreifachen könnte.
      Nun gut, das war abzusehen, aber wenn man sich allein Nahrungsmittelpreise der letzten 20 Jahre anschaut, dürfte man auf Inflationsraten von 6...8% kommen, von daher würde sich eh nix ändern. Oder kommt's nun noch dicker?

      Lebensmittel: Preisexplosion überrascht deutschen Großhandel
      Die Preise für Lebensmittel sind in diesem Jahr überraschend stark gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Preis sogar doppelt so stark wie erwartet. Im Großhandel ist das der stärkste Preisschub seit November 2011.
      Das sind doch die besten Voraussetzungen für die Aufgabe sozialer Errungenschaften, wie Arbeitnehmer-Tarifvereinbarungen um das Lohn- und Gehaltsniveau auf das gesamt-euro-europäische abzusenken... Seit Ende letzten Jahres wurden von den globalen Konzernen auch schon längst kleinere Verkaufsverpackungsgrößen beschlossen (meinetwegen 1/4 Packungsgröße für Waschmittelpäckchen etc. - nicht nur für Indien oder so, nein für Europa), was seit Mitte des Jahres auch als Botschaft unters Volk gebracht wird, weil dieses sich sowie bald nicht mehr mehr leisten kann (zum Bsp. hier: Kleinere Verpackungen – geringere Verluste? [Politik und Praxis streiten darüber, ob kleinere Verkaufsverpackungen den Lebensmittel-Abfall-Berg reduzieren können.]).

      Verbraucherpreise: Energiepreise steigen am stärksten
      Die Verbraucherpreise sind deutlich gestiegen. Verantwortlich dafür ist die dramatische Entwicklung der Energiepreise. Auch Waren und Dienstleistungen sind teurer geworden, als erwartet.
      Das ist eigentlich logisch, wenn die Gelddruckerei billionenfach heiß läuft. Die neuste krasse Erhöhung der Preise für die Endverbraucher durch den Staat, Hand in Hand mit den Energie-Oligarchen und mit "ökologischer" Grund-Ausschmückung (Energiewende) ist dabei noch garnicht berücksichtigt! (Man hat also rechtzeitig vorher noch einmal die Gelegenheit genutzt um doppelt so fett abzusahnen.)



      Die Krönung ist dann noch die Argumentierung der Eurokraten: Leben auf Inseln zu teuer: Troika will Griechen umsiedeln. Sprich: wenn eure Sippe bis jetzt auf einer Insel wohnte, macht bitte Platz, damit sie der Staat nun an jemanden verkaufen kann, der sie sich eher leisten kann! :>
      Berichten der griechischen Zeitung Proto Thema zufolge, plant die Troika, Bewohner auf Inseln mit einer Bevölkerung von unter 150 Menschen aus Kostengründen umzusiedeln.
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      Alle lieben unsere Volksvertreter


      ...
      w.z.b.w. *irre*← Zeitzeugnis!



      Eindeutig sind auch die Kommentare zum diesjährigen Kriegsnobelpreis ausgefallen.
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      Europa wacht auf

      Der offene Brief aus Portugal im Wortlaut

      Vor dem Besuch der Kanzlerin der BRD in Portugal am 12. November, welcher absichtlich zwei Tage vor den in Portugal, Spanien, Italien, Griechenland, Malta und Zypern stattfindenden Generalstreiks gelegt wurde, haben Hunderte portugiesischer Intellektueller, Künstlerinnen und Künstler und andere Bürger ihrer Republik einen offenen Brief an Kanzlerin Merkel geschrieben.

      [Quelle: carachancelermerkel.blogspot.pt, 6. bzw. 11. November 2012 (dt.); Unterzeichner]



      OFFENER BRIEF AN ANGELA MERKEL

      Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,

      Zuallererst möchten wir darauf hinweisen, dass wir uns an Sie als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland wenden, und zwar nur als solche. Wir haben Sie nicht gewählt, erkennen keine Kanzler/in Europas an. In diesem Sinne möchten wir, die Unterzeichner dieses offenen Briefes, diesen Weg nutzen, um an Sie, Frau Bundeskanzlerin, zu schreiben. Wir, die Unterzeichner, sind Bürgerinnen und Bürger des Landes, welches Sie am 12. November besuchen werden, Bürgerinnen und Bürger, die sich solidarisch mit den von den Sparprogrammen attackierten Ländern verbunden fühlen.

      Aufgrund des Charakters Ihres angekündigten Besuches und vor dem Hintergrund der katastrophalen ökonomischen und sozialen Lage Portugals, betonen wir, dass Sie hier nicht willkommen sind. Sie sollten sich auf portugiesischem Territorium als persona non grata betrachten, denn Sie mischen sich eindeutig in innere Angelegenheiten ein, für die Sie kein demokratisch von den hier lebenden Menschen ausgestelltes Mandat haben.

      Weil unsere Regierung seit einiger Zeit aufgehört hat, den Gesetzen und der Verfassung dieser Republik Folge zu leisten, müssen wir uns daher mit diesem Brief direkt an Sie wenden. Die Anwesenheit diverser Großunternehmer in Ihrer Gefolgschaft ist empörend. Sie, Frau Kanzlerin, bringen eine Reihe von Personen mit, die unter dem Deckmantel ausländischer Investitionen die Ruinen einer Wirtschaft begutachten sollen, die Ihre Politik hier, sowie in Griechenland, Irland und Spanien hinterlassen hat. In Ihrer Delegation sind nicht nur solche Kräfte, die mit Zustimmung unserer Regierung den portugiesischen Staat gezwungen haben, sein Eigentum und seine wertvollsten Güter zu veräußern, sondern auch solche, die als potenzielle Käufer derselben von den Ramschpreisen heute profitieren.

      Diese Ausführungen können nicht und dürfen nicht als nationalistische oder chauvinistische Forderungen angesehen werden - sie sind direkt an Sie gerichtet, und zwar solange, wie Sie als die Hauptförderin der neoliberalen Doktrin, die Europa ruiniert, agieren. Genauso wenig wenden wir uns an das deutsche Volk, das das demokratische Recht hat, jeden zu seinem Vertreter zu machen. In unserem Land stand Ihr Name jedoch auf keinem Stimmzettel. Wir haben Sie nicht gewählt. Wir räumen Ihnen nicht das Recht ein, uns zu repräsentieren und noch weniger, politische Entscheidungen in unserem Namen zu treffen.

      Und wir sind nicht allein. Am 14. November, zwei Tage nach Ihrem angekündigten Besuch, werden wir zusammen mit unseren Brudervölkern aufbegehren. Es wird zu einem Generalstreik in vielen Ländern Europas kommen. Dies soll ein Streik gegen all die Regierungen werden, die das Vertrauen ihrer Bürgerinnen und Bürger verraten haben und immer noch verraten, und gegen die von diesen Regierungen eingeleiteten Sparprogramme. Aber täuschen Sie sich nicht, Frau Kanzlerin. Es wird auch ein Streik gegen die durch die Troika auferlegten Sparmaßnahmen sein, und gegen die Kräfte, die versuchen, diese Maßnahmen als dauerhafte Regelungen durchzusetzen. Also auch gegen Sie. Und wenn wir unsere Brüder in Griechenland, Spanien, Italien, Malta und Zypern grüßen, grüßen wir auch das deutsche Volk, das mit uns leidet. Wir wissen genau, wie das deutsche Wirtschaftswunder zustande kam, nämlich auf Basis einer sukzessiven Schuldenerlassung seitens der Kreditgeber. Wir wissen, die angeblich florierende deutsche Wirtschaft beruht auf brutalen Gehaltseinschnitten seit mehr als 10 Jahren, auf der Ausweitung von kurzfristiger bzw. geringfügiger Beschäftigung, welche weite Teile der deutschen Bevölkerung in Sorge stürzt. Das zeigt, welche Perspektiven Sie auch für das deutsche Volk in petto haben.

      Es ist anzunehmen, dass Sie nicht antworten. Und es ist wahrscheinlich, dass die unterwürfige, schwache und charakterlose portugiesische Regierung Sie mit Beifall und Blumen empfängt. Aber in Wahrheit wird die Art und Weise, wie diese Regierung, unterstützt von der Troika und von Ihnen, dieses Land zerstört, von der Mehrheit der portugiesischen Bevölkerung äußerst missbilligt. Auch wenn Sie einen geheimen Weg und einen privaten Flughafen wählen, um den Demonstrationen und Protesten gegen Ihren Besuch zu entgehen, seien Sie versichert, sie werden überall in diesem Land stattfinden. Diese Aktionen werden auch gegen Sie und das was Sie darstellen gerichtet sein. Ihre Delegation kann versuchen uns zu ignorieren. Die Europäische Union, der Internationale Währungsfonds und die Europäische Zentralbank können versuchen, uns zu ignorieren. Aber wir werden immer mehr, Frau Merkel. Hier und in all den anderen Ländern. Unsere Demonstrationen und Proteste werden machtvoller. Wir erlangen zunehmend besseres Wissen über die Realität. Die Geschichten, die man uns erzählte, waren nie ganz stimmig, und jetzt wissen wir, sie sind glatte Lügen.

      Wir sind aufgewacht, Frau Merkel. Seien Sie in Portugal unwillkommen.






      Hintergründe
      Befreiung zum Recht [Video: Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider auf dem Wissens-Forum der Wissensmanufaktur über Recht, Politik und Wirtschaft in der Republik]
      Merkel macht Tempo: EU-Kommission soll [Anm.: ungewählte] Regierung Europas werden [8.11.12 Deutsche Wirtschaftsnachrichten]
      Schäubles neues Ziel: Frankreich [Daniel Neun, Ratio-Utopie.de, 9.11.12]
      Trittin nach Bilderberg-Konferenz [Welt, 5.6.12]Grüne wählen Trittin [Gerd R. Rueger über "den Klub" und dementsprechende "Politik" der BRD, 10.11.12]
      Griechenland – Blaupause für EU? [9.11.12, iknews.de]
      Daß Griechenland nicht zu retten ist, war ökonomisch Interessierten bereits Anfang 2010 klar, wo noch eine Summe von 30 Milliarden zur Rettung der Helenen im Raum stand. Wie schon zuvor bei Irland oder auch der HRE, wurden die Bürger in kleinen Schritten an mehrstellige Milliardenbeträge gewöhnt, um Proteste und Widerspruch zu vermeiden. Die Entwicklungen in Griechenland sind dramatisch und die Jugendarbeitslosigkeit sprengt alle Rekorde mit nunmehr 58%.

      “Wo soll das nur für Griechenland hinführen?” fragen sich einige. Ein guter Rat wäre, sich zu fragen, wo wird das für ganz Europa hinführen. Der Sozialstaat Griechenland ist bereits in sich zusammengebrochen und die Folgen spürt die gesamte Mittel- und Unterschicht. In unserem Artikel “Griechenland: Zwischen Warnungen und Chaos” vom 27. Juni 2011 ist relativ deutlich geworden, wie wir die Entwicklung in Griechenland einschätzten. [...]


      PS: Zehntausend Militärs und Polizisten protestieren gegen Portugals Kürzungspolitik, 11.11. (Video)
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      Das laut EU-Berichten "rechtsradikale" Demonstrantenvolk (laut Definition "Kapuzenshirt tragende junge Männer") von Slowenien beim "Protest gegen die politischen Eliten" (30.11.2012):
      https://www.youtube.com/watch?v=yqjFlhT4szg
      und wie es endete https://www.youtube.com/watch?v=2aYRr6umMm0

      Als Dessert ein Klassiker - für die die es noch nicht kannten - das Interview mit Frank Stronach aus Österreich, Chef des weltgrößten Automobilteile-Zulieferers (dessen neugegründete Partei ein ebenfalls durchaus fragwürdiges Programm hat) zum ESM.
      Saxxon Esprit (Ing) — Magisches Gespür: 302%
      Berufe: 500/ 400; Schreiber: 342 | Beherrschg.: 158 | Titel: 38 | Exotischer Jäger | Erleuchtet | Meister des Baus | Ex Machina
      Trittbrettpfarrer (Wä) | Feindschmecker (N) | Apokalyptusbonbon (M) | Flanierraupe (W) | Sicherheizbeamter (E)
      Schrätteli (Wg) | Tsching der Assa (D) | Keyser Söße (K) | War On Error (K)

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      Leipzig 6.12.12

      Verteidigungsministers Thomas de Maizière sah sich vergangenen Donnerstag genötig, einen Vortrag [später doch] abzubrechen. Studenten in einem Hörsaal der Universität Leipzig wollten seine Rede über den „Auftrag der Bundeswehr“ [nicht] hören und verwandelten den Hörsaal in ein Tollhaus. Von Anfang an wurde jeder bedeutungslose Satz des Ministers frenetisch beklatscht. De Maizière musste ständig von neuem ansetzen, ließ sich jedoch vom offenbar auf Provokation eingestellten Publikum zunächst nicht aus der Ruhe bringen. [Deutsche Wirtschaftsnachrichten]

      youtube.com/watch?v=QNqO6U1aesU

      Hintergrund: info.kopp-verlag.de/hintergrue…re-bricht-vortrag-ab.html

      *gg*
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