Shael Mondenkind

      Shael Mondenkind

      Hallo,

      ich würde hier gerne die Geschichte von Shael weiterschreiben. Ich würde allerdings diesen Thread nur für die Geschichte nutzen wollen. Auch wenn positives Feedback für mich natürlich super ist, würde ich gerne auf Postings von anderen in diesem Thread verzichten wollen, damit die Geschichte in einem Rutsch im Thread steht. Falls jemand trotzdem gerne positive Worte loswerden möchte, dann freue ich mich natürlcih gerne über eine Nachricht über die entsprechende Funktion hier im Forum. Bitte versteht das nicht falsch, ich schreibe die Geschichten einfach gerne und mir ist der saubere Aufbau lieber :D Vielen Dank im Voraus.

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      Leise knatscht der Eisschnee unter seinen Lederstiefeln. Schnelle
      Schritte lenken ihn zur Jurte mit seiner Frau. "Mia, ich habe das Bier.
      Ist die Milch schon warm?" Fragt er während er das dunkle Gesöff in den
      Kessel über der Feuerstelle kippt. Ansgar schaut seine Frau an. Er
      musste das letzte Ersparte ausgeben um das Bier zu bekommen. Hoffentlich
      wird es mit der Milch helfen den kleinen Shael wieder gesund zu
      bekommen.

      Liebevoll nähert er sich dem nur durch das flackern des Feuers
      erleuchteten Mutter Sohn Paares. "Noch wenige Augenblicke dann fütter
      ich ihn. Guck du lieber ob was in den ausgelegten Fallen ist, sonst
      müssen wir hungern." Antwortet sie ihm schroff. Worauf er sich wieder in
      die Wildnis schlägt.



      Liebevoll betrachtet sie den kleinen Shael. Er ist seiner Mutter wie aus
      dem Gesicht geschnitten. Dunkles festes Haar und grüne Augen. Das
      markante Kinn hat er von seinem Vater. Nur woher das Fieber kommt weiß
      keiner.



      Trotz der Biermilch lässt Shael sich nicht beruhigen. Mia wiegt ihn und
      geht auf und ab. Erst als sie die Jurte verlässt und heraus in die Nacht
      tritt verstummt der kleine Junge und guckt lächelnd den Mond an.



      Für einen Moment genießt Mia den Moment: "Ihr Geister, bitte helft
      unserem Sohn gesund zu werden. Nehmt Euch alles was ihr wollt, aber
      lasst ihn am Leben. Anlässlich dieser Vereinbarung soll er ab heute
      Abend den Namen Shael Mondenkind tragen."



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      Und das taten sie. Shael wurde rasch gesund. Jedoch hatten seine Eltern
      wenig Freude daran, denn Jahre später als der Drache ihren Stamm
      Vertrieb kamen sie beide ums Leben. Shael musste als Vollwaise
      aufwachsen. Alleine in der Wildnis zurückgelassen und vergessen musste
      er sich Wochen und Monatelang alleine durchschlagen. In dieser Zeit
      lernte er zu kämpfen und zu jagen. Ihm wurde klar wie unbarmherzig die
      Natur zu den Schwachen ist. Es dauerte zwar, aber durch das Leben in der
      Wildnis wurde Shael so gestählt, dass er nicht nur überleben konnte,
      sondern durch seine neu erworbenen Fähigkeiten eine Grundlage bekommen
      hatte, einmal dem schweren Erbe das seine Eltern ihm hinterlassen haben
      gerecht zu werden.



      Hier beginnt seine Legende...

      Der Anfang einer langen Reise

      Die dicken Schweißperlen auf seiner Brust vermengen sich mit seinem Blut. Mit offenen Augen starrt er an die Decke. Sein muskulöser Brustkorb senkt sich schnell auf und ab.
      Bilder vom Tod und anderen entsetzlichen Greueln jagen ihm noch immer durch den Kopf. Beinahe jeden Abend der selbe Albtraum der damit
      endet, dass er sich selber das Herz aus der eigenen Brust reißt. Selbst der Schmerz seiner eigenen Nägel mit denen er sich während
      des Schlafes Furchen durch die Brust treibt, können ihn dann nicht wecken.

      Mit einer weitreichenden Armbewegung schiebt Shael die klammen Felle zur Seite die ihn über die Nacht wärmen.

      „So kann es nicht weiter gehen.“ Spricht er zu sich selbst. Mit kurzen Handbewegungen bindet er sich einen Lendenschurz um mit dem er seine Blößen bedeckt.

      Mit wenigen Schritten befindet er sich draußen im frisch gefallenen Schnee. Sein Körper ist durch den Alptraum noch so aufgeheizt und sein Verstand zu aufgewühlt, als dass er bemerken würde, dass es gerade schneit. Einen Augenblick später schreitet er durch die Tür der Heilerin der kleinen Dorfgemeinschaft.

      „Diese Nacht ist es dasselbe.“ Eröffnet er das Gespräch während Fannaye noch am aufwachen ist.

      „Lasst mal sehen.“ Entgegnet sie ihm um sich etwas Zeit zu erkaufen.

      Nachdem sie sich aufrichtet, kippt sie eine klebrige Flüssigkeit über die Kohlen der Feuerstelle in der kleinen Hütte. Ein süßlicher Geruch breitet sich in der kleinen Hütte aus und Rauch breitet sich so stark aus, dass es beinahe schwer ist deutlich zu sehen.

      Dann nimmt sie eine Wasserstelle um seinen Brustko b mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Shael wusste nicht so recht wie ihm geschah, obwohl Fannaye eine wesentlich ältere Frau war und er schon viele Angebote jüngerer und objektiv betrachtet hübscheren Frauen bekommen hatte, so schaffte Fannaye es, dass jede Berührung ihn erregt und er beinahe vergaß, was der Grund war, dass er sie besuchte. Der Lendenschurz verbirgt eher schlecht als recht was gerade in ihm vorgeht. Fannaye genoß offensichtlich die Aufmerksamkeit die ihr Zuteil wurde.

      „Auf Dir liegt ein Fluch oder es wurde Magie mit einem mächtigen Todeswunsch losgelassen. Du musst den Ort Deines Traumes finden und Deinen Peiniger stellen.“ Haucht sie ihm ins Ohr während sie sich zu ihm herüber lehnt. Beinahe verliert Shael dabei sein Bewusstsein. Alle seine Haare stehen zu Berge und sein ganzer Körper ist angespannt. „Vielen Dank, ich mache mich gleich auf die Suche.“ Antwortet er um dann aufzustehen und seine Sachen in seinem Lager zusammen zu suchen .


      Jetzt ist er schon über einen Monat unterwegs und endlich hat er den Höhleneingang am Berg gefunden den er aus seinen Träumen kennt. Mit einer flinken Bewegung zieht er das Schwert aus seine Scheide und löst die Axt aus dem Lederriemen vom Rücken.

      Endlich geht es zu Ende!

      Schießt ihm durch den Kopf während er durch die Höhle schleicht. Aus dem Dunkel springt ihn ein Schatten an, den er beinahe nicht bemerkt hätte. In einer fließenden Bewegung duckt Shael sich unter dem Angriff hindurch und schlitzt mit seinem Schwert die Bauchdekce des Wesens auf, welches über seinen Kopf hinwegschießt. Ein jaulen geht durch die Höhle. Der leblose Körper eines Wolfs schlägt gegen die Höhlenwand ehe er reglos am Boden liegen bleibt.

      Ein Wolf? Das kann doch wohl nicht alles gewesen sein?


      Ist es auch nicht, im nächsten Moment wird Shael von der riesigen Pranke eines Bären durch die Höhle geschleudert. Das riesige Tier stürzt sich auf ihn und nur in der letzten Sekunde schafft er es die Arme hochzureißen um die wuchtigen Schläge des kräftigen Tiers von seinem Gesicht abzuhalten. Mit einer gezielten Geraden schlägt er dem Bären auf die dunkle Nase welcher daraufhin aufbrüllt und von ihm einen Moment ablässt. Ein Glück, dass er diese Schwachstelle kennt, diese Sekundenbruchteile sind genau die Momente die er braucht um seine Waffen wieder an sich zu nehmen und kurzen Prozess mit dem Monstrum zu machen.

      Überall mit Blut vom Bären bedeckt sucht er weiter die Höhle ab. „Ich weiß, dass Du irgendwo hier drin sein musst und ich werde Dich finden und töten.“ Brüllt er seine Wut heraus.

      Dann tritt eine kleine geisterhafte Gestalt aus dem Dunkel. „Du solltest vielleicht überlegen warum Dir all dies widerfährt. Ich bin einer der hohen Naturgeister und es gibt kaum Menschen die mich sehen können, geschweige denn welche die die Gabe haben mit mir zu sprechen. Jeder dieser sollte etwas besonderes sein und Du bist einfach nur Abschaum. Deine Arroganz ekelt mich an, Du tötest Tiere aus Spaß und auch wenn Du für Deinen Stamm da bist, so fehlt Dir Weitsicht und Größe.“

      Wut kommt in Shael auf. „Ihr lasst mich dahin vegetieren wie ein Tier. Ich kann kaum schlafen und jede Nacht sterbe ich beinahe. Ich werde Euch auch töten wenn es dadurch zu Ende ist.“

      Brüllt er dem Geist entgegen.

      „Was für eine Ignoranz. Aber ich bin nicht gewillt die Hoffnung aufzugeben. Ich werde Dich jede Nacht leiden lassen, in der Du nicht wie ein Tier umherstreift. Der Fluch soll so lange auf Dir liegen bis Du wisst wie ein Wolf Euch im Rudel einzuordnen und wie ein Bär Dich vor die Schwachen zu stellen. Bereise ganz Tyria und ich bin gewillt erneut über Dein Schicksal zu entscheiden.“

      Das brachte das Fass zum überlaufen. Shael hiebt auf die formlose Gestalt ein, die sich einfach auflöste und alles was man hört ist das Gelächter des Geistes welches von den Wänden wiederhallt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Brutmutter“ ()